Dichteumfang bei Scannern

Die Qualität eines Scanners wird hauptsächlich durch drei Faktoren definiert:
- Den Dichteumfang
- Die Auflösung
- Die Farbtiefe
Auf die Auflösung und die Farbtiefe bin ich in diesem Blog bereits eingegangen. Nun möchte ich auf das wichtigste Kriterium, den Dichteumfang, zu sprechen kommen.
Warum ist der Dichteumfang so entscheidend?
Der Dichteumfang (auch Tonwertumfang genannt) gibt den Unterschied zwischen der Stelle mit der maximalen Dichte (Dmax) und jener der minimalen Dichte (Dmin) an. Es ist der Unterschied zwischen dem dunkelsten und dem hellsten Punkt im Bild, den der Scanner noch vom reinen Schwarz bzw. reinen Weiss erkennen kann. Je höher die Dichte einer Filmvorlage, desto brillanter und kontrastreicher ist das Bild. Hat der Filmscanner einen geringeren Dichteumfang als die Vorlage, so kommt es beim Digitalisieren zu Qualitätsverlusten. Details in hellen und dunklen Partien des Fotos können nicht mehr dargestellt werden. Beim Digitalisieren von Dias sind die Qualitätsunterschiede besonders gut sichtbar, da diese einen höheren Dichteumfang als Negative haben und bei Amateuraufnahmen oft auch falsch belichtet wurden.
Als Referenz gilt:
- Bei Papiervorlagen genügt eine Dichte von 2.0 D
- Negativfilme benötigen mindestens 3.0 D
- Diafilme verlangen eine Dichte von 3.6 bis 4.0 D, modernere Filme bis 5.0 D
Auch wenn Werbebroschüren etwas anderes behaupten, einen Dichteumfang von über 3.6 erreichen nur die Nikon Scanner 5000 und 9000 ED (3.9 D, um genau zu sein). Die neusten und besten Reflekta-Scanner (Stand Sommer 2016) erreichen lediglich eine maximale Dichte von 3.3, was für Negative aber nicht für Dias ausreicht. Nur (virtuelle) Trommelscanner und Laborscanner erreichen eine noch höhere Dichte. So erreicht der Hasselblad Flextight X5 einen Dichteumgang von 4.9, also einen höheren als die meisten Diafilme. Auf die verschiedenen Scanner werde ich in anderen Artikeln noch zu sprechen kommen.
Fazit
Wer aus Dias das Maximum herausholen will, muss diese mit einem Nikon-Scanner digitalisieren (lassen). Wer höchste Ansprüche stellt und über Profi-Filmmaterial verfügt, sollte dieses mit einem Trommelscanner digitalisieren (lassen). Dafür muss man aber tief in die Tasche greifen. Negative lassen sich auch mit billigeren Apparaten wie zum Beispiel den Reflekta-Scannern digitalisieren, ohne dass die Qualitätsunterschiede sichtbar werden, immer vorausgesetzt, es wird eine Profi-Software hierfür verwendet. Für Papierfotos genügen schon gute Flachbettscanner, welche in der Regel eine Dichte von 2.0 D erreichen. Für Negative und Dias sind auch die besten Flachbettscanner völlig ungeeignet.